Medizinische Trainingstherapie

Propriozeptives Training, Haltungsgymnastik,
Gelenksstabilität, Muskelaufbau

Propriozeptives Training

Propriozeption, auch „Tiefensensibilität“ genannt, ist der Lage- und Bewegungssinn der Körpersegmente im Raum. Diese Wahrnehmung basiert auf Informationen, die die sogenannten „Propriozeptoren“, also Sensoren in Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken, an das zentrale Nervensystem liefern. Basierend auf den an das Gehirn gesendeten Informationen verarbeitet dieses diese und sendet die entsprechenden Befehle an die Muskeln für mögliche Positionsänderungen unseres Körpers.

Propriozeptives Training erhöht die Selbstwahrnehmungsfähigkeit des Körpers, was in der Folge zu einer Verbesserung von Stabilität, Koordination und Gleichgewicht führt und somit zu einer Verringerung des Sturz- und Verletzungsrisikos.

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Haltungsgymnastik

Die Haltungsgymnastik besteht aus einer Reihe von Übungen, die darauf abzielen, die Wahrnehmung der Körperhaltung zu verbessern, die Muskel- und Gelenkelastizität zu erhöhen, die Atmung neu zu erziehen und die Selbstentspannung und den Stress zu bewältigen.

Die Vorteile der Haltungsgymnastik beziehen sich daher nicht nur auf die Körperhaltung, sondern auf das allgemeine psychophysische Wohlbefinden des Menschen.

Gelenksstabilität

Gelenkinstabilität wird oft durch die Laxität (Schlaffheit) der Bänder und Kapsel eines Gelenks verursacht und kann angeboren oder erworben sein. Letzteres ist oft auf ein einzelnes Trauma (Verletzung) oder auf mehrere Mikrotraumen zurückzuführen, wie z. B. die Wiederholung einer sportlichen Bewegung an den maximalen Grenzen der Beweglichkeit.

Die Gelenkstabilität wird nicht nur durch die Bänder und die Gelenkkapsel gewährleistet, sondern auch durch die Muskeln und Sehnen des betroffenen Bereichs. Daraus folgt, dass eine Verstärkung der letzteren die Schlaffheit von Bändern und Kapsel kompensieren und die Gelenkstabilität erhöhen kann.

Muskelaufbau

Muskelkraft und Zusammenarbeit der Muskelgruppen sind Grundvoraussetzungen für die korrekte Ausführung normaler Alltags- und Sportaktivitäten. Verletzungen und Operationen bringen oft eine Zeit der Immobilisierung mit sich, in der die Muskeln dazu neigen, zu verkümmern (ihre Masse zu verringern) und ihre Kraft zu verlieren. Dies geschieht, wenn auch in geringerem Maße, auch mit fortschreitendem Alter oder bei längerer Ausübung sitzender Tätigkeiten, bei denen bestimmte Körpermuskeln nicht richtig stimuliert und eingesetzt werden.

Muskelkräftigung ist eine Reihe von hochspezifischen Übungen zur Steigerung der Kraft und vor allem der Funktionalität eines oder mehrerer Muskeln, je nach den Bedürfnissen und Aktivitäten des Einzelnen.